„Wir wollen, dass Sie leben!“

Diesen Appell richtete die Schulleiterin des Ludwig-Erhard-Berufskollegs, Christiane Menne, bei der Anmoderation des diesjährigen „Crashkurs NRW“, am 25. und 26. Oktober, an die Runde der Teilnehmenden in der Maspernhalle. Das Programm zielt darauf ab, Jugendliche zu verantwortungsbewusstem Fahrverhalten zu erziehen und für Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren.

Wie wichtig Präventionsarbeit im Rahmen der Verkehrserziehung junger Fahranfänger ist, wurde vom „Crashkursteam“ um Polizeihauptkommissar Rainer Hohberg, Verkehrssicherheitsberater bei der Kreispolizeibehörde Paderborn, eindrücklich dargestellt. Die Mitglieder sind berufsbedingt regelmäßig mit Verkehrsunfällen konfrontiert oder waren bereits selbst Unfallopfer oder -verursacher. Sie berichteten den Besuchern abwechselnd von ihren eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen und Geschichten von tödlichen Verkehrsunfällen, der medizinischen Versorgung von schwerverletzten Jugendlichen, dem Bergen von Toten aus Unfallfahrzeugen und dem Überbringen einer Todesbenachrichtigung an Angehörigen von Unfallopfern.

In seinem Vortrag über einen Verkehrsunfall, erzählte beispielsweise Polizeihauptkommissar Thomas Samuel von einem Unfallzeugen, der mit den Worten, „Er ist tot, er ist tot!“, auf der Polizeiwache erschien – Ausrufe und Eindrücke, die ihn, nach eigenem Bekunden, bis heute nicht mehr loslassen. Auch persönlich vorgetragenen Schicksale der beiden Unfallbeteiligten, Alicia Schäfer und Pascal Hilleke, machten den Zuschauern klar, dass nur eine einzige Sekunde der Unachtsamkeit (beinahe) Menschleben kosten kann.  Alle Vorträge des Crashkursteams wurden durch reale Fotos von den beschriebenen Unfällen unterlegt, um den Besuchern die Eindrücke von der Unfallstelle und die menschliche Tragödie hinter der Erzählung so deutlich wie möglich nahezubringen. Die schockierenden Bilder von völlig demolierten PKW und blutenden Unfallopfern berührten nicht nur mehrere hundert Schülerinnen und Schüler des LEBK, sondern auch die zahlreichen Gastschülerinnen und -schüler des Michaelsgymnasium, des Gregor-Mendel-Berufskollegs und des Kolping-Berufskollegs.

Die unmissverständliche Botschaft der Notfallseelsorgerin Sabine Schmitz, „Lasst das scheiß Handy liegen und sorgt auch als Beifahrer dafür, dass sich der Fahrer konzentriert! Ich wünsche mir, dass ihr auf euch aufpasst!“, wird allen Besuchern bei Antritt ihrer nächsten Fahrt im Gedächtnis bleiben. Sicherlich auch den geladenen Gästen, Landrat Christoph Rüther und dem leitenden Polizeidirektor der Kreispolizeibehörde Paderborn, Ulrich Ettler, die sich sichtlich beeindruckt von der außergewöhnlichen Veranstaltung zeigten. Mit ihrem Besuch des diesjährigen „Crashkurs NRW“ unterstrichen sie zudem die „hervorragende, langjährige Zusammenarbeit des LEBK mit der Abteilung Verkehrsprävention der Kreispolizeibehörde Paderborn“, die, so betont es August Barkhausen, „besonders zum Erfolg dieser Veranstaltung beiträgt“. Unterstützt von seinem Kollegen Fabian Stange, organisiert er seit vielen Jahren den Bereich der Verkehrserziehung am Ludwig-Erhard-Berufskolleg.

Sowohl Landrat Rüther als auch Polizeidirektor Ettler und die Vertreter des LEBK sind überzeugt von der präventiven und nachhaltigen Wirksamkeit des Crashkurses und danken dem gesamten Crashkursteam für die beeindruckende Veranstaltung.